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1. Von der Französischen Revolution bis zur Erneuerung des Deutschen Kaiserreiches - S. 85

1881 - Leipzig : Teubner
Napoleons Vermählung mit Marie Louise 1810. 85 mahlin, die edle und beliebte Josephine, hatte ihm keine Kinder geboren. Er löste daher seine Ehe mit ihr auf und vermählte sich mit Marie Louise, der Tochter des Kaisers von Österreich. Durch diese Verbindung mit einem der ältesten Fürstenhäuser beabsichtigte er auch, seinen Thron noch fester zu begründen und fein Haus unter die alten, legitimen Herrscherfamilien einzureihen. Die Vermählung wurde am 2. April 1810 zu Paris mit unerhörter Pracht gefeiert. Fünf Königinnen trugen die Schleppe der neuen Kaiserin. Aber man sah es als ein unheilverkündendes Zeichen an, daß in dem Ballsaal, in welchem der österreichische Botschafter, Fürst Schwarzenberg, dem kaiserlichen Paar ein glänzendes Fest gab, während des Tanzes ein Brand ausbrach, bei welchem mehrere vornehme Personen den Tod fanden. Im folgenden Jahre beschenkte Marie Louise den Kaiser mit einem Thronerben, Napoleon Franz. Der junge Prinz ward in eine silberne Wiege gelegt und erhielt den Titel König von Rom; denn er sollte einst von dem Vater das römische Weltreich erben. Der stolze, herrschsüchtige Kaiser, dem sich niemand mehr zu widersetzen wagte, erlaubte sich ohne Rücksicht auf das Recht und die Wohlfahrt der Völker eine Gewaltthat nach der andern. Er zerriß, verteilte und knechtete die Länder ohn' Unterlaß nach Despotenwillkür; er belastete die Völker durch Steuerdruck und Militäraushebuugeu; durch die fortwährend geschärfte Kontinentalsperre ruinierte er deuhandels-und Gewerbestand. Als sein Bruder Ludwig, König von Holland, seinem schwer heimgesuchten Lande einige Erleichterungen gewährte, wurde er so unwürdig behandelt, daß er seine Krone niederlegte (Juli 1810) und ins Ausland ging, indem er die ihm von dem Kaiser ausgesetzte Pension mit Entrüstung von sich wies. Holland wurde nun „als eine Anschwemmung französischer Flüsse" in eine französische Provinz verwandelt. Noch in demselben Jahre wurden auch Ostfriesland, das Herzogtum Oldenburg, die Hansestädte Bremen, Hamburg und Lübeck, und ein Stück vom Königreich Westfalen nebst andern zwischen Elbe und Rhein ge-

2. Teil 3 - S. 48

1895 - Leipzig : Wunderlich
— 48 — 5. Die Provinz Hessen-Nassau. Jitl: Wir betrachten heute die kleinste preußische Provinz. Wir reden von Hessen-Nassau. I Wo liegt die Provinz Hessen-Nassau. Die Grenzen dieser Provinz sind — ähnlich wie die der Provinz Sachsen, nicht leicht zu bestimmen. Wir finden mit Hilfe der Karte: Die Provinz Hessen-Nassau breitet sich aus zwischen Main, Rhein und Werra. sie umfaßt das Gebiet der Lahn und der Fulda und grenzt an die Rheinprovinz, an Westfalen, Waldeck, Hannover, Sachsen, Thüringen, Bayern und Hessen-Darmstadt. Der Oberflächenform nach gehört die Provinz dem deutschen Mittelgebirgslande an. Wir finden innerhalb ihrer Grenzen Teile des Rhöngebirges, des Vogelsgebirges, des Taunus und Westerwaldes. Ii. Woraus erklärt sich ihr Doppelname? Die Provinz wurde im Jahre 1866 aus mehreren Teilen zusammen- gesetzt. Die beiden Hauptteile waren das Kurfürstentum Hessen (Nord- östlicher Teil der Provinz. — Zeige!) und das Herzogtum Nassau (Süd- westlicher Teil der Proviuz. — Zeige!). Euch ist bekannt, warum der Kursürst und der Herzog ihre Länder an Preußen abtreten mußten. Gebt es an! — Der Doppelname bewahrt auch vor Verwechslungen? Inwiefern? Zeige das Großherzogtum Hessen! Iii. Hat Preußen in der Provinz Hessen-Nassau einen wertvollen Zuwachs erhalten? Der Unterricht führt unter Bezugnahme auf den früheren Unterricht ^Behandlung des Rheines!) zu folgendem Resultate: Die Provinz bildet einen wertvollen Zuwachs, denn 1. ein großer Teil Hessen-Nassaus ist sehr fruchtbar. a. Im Südteile der Provinz, also zwischen Rhein, Main und Tau- nus, finden wir zahlreiche, herrliche Weinberge. Hier liegen ja jene Orte, die durch ihren Wein in der ganzen Welt berühmt sind: Rüdes- heim, Johannisberg, Hochheim und Geisenheim. Zeige! b. Hier giebt es weiter fruchtbare Thäler, in denen Getreide, Obst und Gemüse in vorzüglicher Weise gedeihen. Zu diesen Thälern gehört nicht allein das Thal des Rheius und das des Mains, sondern auch das der Wetter. Zeige sie und bestimme Quelle, Lauf und Mün- dnng! Die „Wetteraue" gleicht der uns bekannten goldenen Aue. Hier wogt goldenes Getreide auf fruchtbarem Ackerboden. Hier wächst allerlei zartes Gemüse in wohlgepflegtem, sich weit ausbreitenden Gärten. Hier breiten Obstbäume ihre Zweige aus, die im Frühlinge in herrlichem Blütenschmucke prangen und im Sommer und Herbst mit köstlichen Früchten, besonders mit Äpfeln und Birnen, beladen sind.

3. Geschichtliches Lesebuch - S. 212

1903 - Göttingen : Vandenhoeck u. Ruprecht
212 Xv. Maurenbrecher, Die schleswig-holsteinsche Frage. nicht"; vor der ihm drohenden Verantwortlichkeit, meinte er im Herbste vorher, sei Wilhelm bange. Das ist gewiß dessen Gefühl gewesen. Dennoch ergriff er die Aufgabe, die sich ihm aufzwang. Er trat in die Jahre ein, die, feiner persönlichen Thätigkeit nach, die Höhe feines Lebens bedeuten, in seine eigentliche Wirkenszeit. Damals hat Wilhelm I. versucht, die Fragen der Zeit selber zu lösen: er ist damit nicht durchgedrungen, aber er hat dennoch in diesen fünf Jahren sein Eigenstes gethan, und auch sachlich sind es die Zeiten der Grundlegung für alles Künftige. Das Große selber zu vollbringen hat er nicht vermocht, mindestens nicht er allein. Er schreitet als Erster auf den Plan: unendlich reizvoll zu sehen, wie er, der Friedfertige, dazu gelangt, den Streit zu beginnen, wie dann neben den schon Ermattenden seine großen Mitkainpfer treten, einer nach dem andern, helfend und ablösend. Xv. Die schleswig-holsleinsche Hrage und der Ursprung des dänischen Krieges J864- (Maurenbrecher, Gründung des Deutschen Reiches 1859—1871. Leipzig, Pfeffer. 1892. Kapitel 6. Seite 112—131.) Die Herzogtümer Schleswig und Holstein waren seit dem Mittelalter mit dem Königreiche Dänemark verbunden, Schleswig als dänisches Lehen und Holstein als Lehen des deutschen Kaisers; aber beide Länder waren auch unter sich aus das engste verbunden, vereinigt, verwachsen mit einander „auf ewig ungeteilt"; durch alle wechselnden Ereignisse waren sie in dieser Weise zusammengeblieben. Seit Anfang unseres Jahrhunderts war das einheitliche Band zwischen den Herzogtümern noch weiter verstärkt worden. Die nationalen Tendenzen, welche sich allenthalben in der Welt erhoben, griffen

4. Lehr- und Lesebuch oder die Vaterlands- und Weltkunde - S. 81

1863 - Essen : Bädeker
81 aus Jahr ein Pfeifenköpfe, Taffen u. dgl. malen. Das thüringer Por- zellan aber geht weit hinaus in den Handel. Von dem Holze nährt sich auch der rußige Köhler, der im Walde in dampfenden Meilern die Holzkohlen für Eisenhütten und Schmie- den bereitet. — Andere zapfen den Bäumen das Harz ab und machen Pech und Kienruß daraus. — Viele machen sich auch damit einen Verdienst, daß sie, besonders zur Winterzeit, wo es im Freien nicht viel zu verdienen giebt, Mulden, Stiefelknechte, Quirle und allerhand Holzgeräthe schnitzen. — Geschicktere Hände schnitzen aus dem Holze auch allerhand Spielwaaren; das geschieht besonders in der Gegend von Sonneberg, wo überhaupt viel schönes Spielwerk gefertigt wird. Die bunten sonneberger Waaren sind auf allen Jahrmärkten zu sehen. Wo die Waldungen gelichtet sind, da wächst wohl auch Getreide und etwas Obst, aber freilich nicht so gut und reichlich, wie unten in den warmen Thälern und Ebenen, wo hie und da selbst Wein gebaut wird. Doch hat der Thüringer seine Kartoffeln, die auf den höchsten Bergen fortkommen. Auch hat der Wald wieder manche Frucht, die man in den Ebenen nicht findet, so zur Herbstzeit in den Wäldern den unendlichen Reichthum von Erdbeeren, Heidelbeeren und Preiselbeeren; das ist ein Tisch, von dem jeder kecklich zu- langen kann, und der Wirth fordert keine andere Bezahlung, als ein frommes: Gott sei gedankt! Aber wem gehört denn der Wald? — Ei nun, wo nicht hier und da ein reicher Mann ein Stückchen gekauft hat, gehört aller Wald dem Fürsten. Der Fürst läßt die Bäume pflanzen und pflegen und sorgt auch, daß du unangefochten durch den dichtesten Wald gehen kannst. Darum ist's auch Diebstahl und Sünde, wenn einer im Walde Holz haut, das ihm nicht vom Förster angewiesen ist. Wiederholungssragen! — Beschreibeni — 53. Die zwei Herzogtümer Anhalt, diezweifürsteri- thümer Lippe und das Fürstenthum Waldeck. (28—29.) Anhalts ein größtentheils ebenes und fruchtbares Land, liegt zu beiden Seiten der Elbe, von den preußischen Provinzen Sachsen und Brandenburg eingeschlosien. Es besteht aus zwei verschiedenen Herzogtümern, welche nach ihren Hauptstädten benannt werden: Anhalt'dessau-Köthen und Anhalt-Bernburg. Sie enthalten zu- sammen nur etwa 48 Quadratmeilen mit 159,000 (meist evange- lischen) Bewohnern. Dessau (14,000 Einw.) ist die größte Stadt der Auhaltischen Länder. In der Schloßkirche zu Dessau, welche Bildnisie der bedeutendsten Beförderer der Reformation enthält, pre- digte Luther häufig. Das herzogliche Schloß bewahrt Degen und Haepers' Lesebuch für Oberkl. »rnzel. Volkrsch. 6

5. Handbuch der allgemeinen Weltgeschichte - S. 382

1873 - Frankfurt a.M. : Jaeger
382 -------------- Oldenburg und der Herzog von Braunschweig kehrten ™ Ae Saaten zuruck. Karl von Dalberg entsagte seinem Großherzogthum H-rauksurt; W ü r t e m b e r g, B a d e n und H e s s e u-£) a r m st ad t schlossen Vertrage mit Oesterreich und stellten ihre Truppen unter die Befehle der Alliirten. Nur in Hamburg behauptete sich der grausame und hartherzige Davonst bis zum Mai des folgenden ^ahres. Den König von Dänemark zwang der Konprinz von Schwe-bon ^bl, worin jener für feinen Bund mit Frankreich hart büßte. Norwegen mußte an Schweden, Helgoland an Ena- wfl« k r^irbei!Lelcr^ldt b(19e9en Lauenburg von Preußen, welches durch Schwedifch-Pommern entschädigt wurde, ^n Italien ward Napoleons Herrschaft ebenfalls gebrochen. Der Vicekönia Engen Beauh arn a is überließ nach heißen Kämpfen Oberitalien den Oesterreich ent und begab sich zu seinem Schwiegervater nach Baiern. Cn n a j^rterber ^gitime Großherzog Ferdinand und in den Kirchenstaat Papst Pius Vii. zurück. Nur Neapel blieb vorerst noch m den Händen Murats, welcher mit seinem Schwager aebro-9rrn. eyen und Jtch zeitig genug an Oesterreich angeschlossen hatte, rücken in ^ „ -v5n Frankfurt hielten die verbündeten Monarchen Rath. Sie be-Frankreich stellten über die eroberten Länder eine gemeinsame Verwaltung unter der lettung des Ministers Stein und boten dem französischen Kaiser frieden an, wenn er sich mit dem Gebiete von Frankreich zwischen den Pyrenäen, den Alpen und dem Rhein begnügen würde. Allein die vom Senate in Paris bewilligte Aushebung von 300,000 Mann verrieth deutlich des Kaisers Absicht; die Alliirten beschlossen über den Rhein zu gehen. In der Neujahrsnacht setzte Blücher mit seiner schlesischen Armee zwischen Mannheim und Koblenz an verschiedenen Orten über den Rhein, Schwarzenberg zog mit der Hauptarmee durch die Schweiz dem Köstlichen Frankreich zu, und Bülow von Dennewitz befreite Holland und ermöglichte die Rückkehr des Erbstatthalters nach man-" _ Blücher wurde von Napoleon, der die Vereinigung der feindlichen fcif78pifj.xe!re vmbern wollte, bei Brienne angegriffen und mußte sich zurückziehen. Nachdem er sich aber mit einem Theile der Hauptarmee unter dem Kronprinzen von Würtemberg vereinigt hatte, schlug er den Kaiser bei La R o t h i er e. Die Schwierigkeit der Verpflegung machte eine abermalige Trennung der Heere nothwendig; Schwarzenberg folgte dem Lauf der Seine, Blücher dem der Marne. Die schlesische Armee gerieth hierauf bei Champaubert, M o n t m i r a i l, Chateau Thie r r y (Io/—15. Febr.), die Hauptarmee bei Montereau (18. Febr.) in Nachtheil, wodurch sich die Alliirten zu neuen Friedensunterhandlungen in Chatillon veranlaßt fanden. Allein Napoleons Forderungen gingen hoch; die Vollmachten feines Abgesandten Caulaincourt waren beschränkt, und es schien, als ob er durch seine unbestimmten Erklärungen die Unterhandlungen in die Länge ziehen wollte. Diese wurden daher abgebrochen und Napoleons Entthronung, welche England am entschiedensten forderte, beschlossen. Die beiden Heere trennten sich wieder. Das Hauptheer siegte unter Schwarzenberg bei Bar für Aube 25. Febr., die vereinigten Heere über

6. Lehr- und Lesebuch oder die Vaterlands- und Weltkunde - S. 81

1864 - Essen : Bädeker
81 aus Jahr ein Pfeifenköpfe, Taffen u. dgl. malen. Das thüringer Por- zellan aber geht weit hinaus in den Handel. Von dem Holze nährt sich auch der rußige Köhler, der im Walde ' in dampfenden Meilern die Holzkohlen für Eisenhütten und Schmie- den bereitet. — Andere zapfen den Bäumen das Harz ab und machen Pech und Kien ruß daraus. — Viele machen sich auch damit einen Verdienst, daß sie, besonders zur Winterzeit, wo es im Freien nicht viel zu verdienen giebt, Mulden, Stiefelknechte, Quirle und allerhand Holzgeräthe schnitzen. — Geschicktere Hände schnitzen aus dem Holze auch allerhand Spielwaaren; das geschieht besonders in der Gegend von Sonneberg, wo überhaupt viel schönes Spielwerk gefertigt wird. Die Lunten sonneberger Waaren sind auf allen Jahrmärkten zu sehen. Wo die Waldungen gelichtet sind, da wächst wohl auch Getreide und etwas Obst, aber freilich nicht so gut und reichlich, wie unten in den warmen Thälern und Ebenen, wo hie und da selbst Wein gebaut wird. Doch hat der Thüringer seine Kartoffeln, die auf den höchsten Bergen fortkommen. Auch hat der Wald wieder manche Frucht, die man in den Ebenen nicht findet, so zur Herbstzeit in den Wäldern den unendlichen Reichthum von Erdbeeren, Heidelbeeren und Preiselbeeren; das ist ein Tisch, von dem jeder kecklich zu- langen kann, und der Wirth fordert keine andere Bezahlung, als ein frommes: Gott sei gedankt! Aber wem gehört denn der Wald? — Ei nun, wo nicht hier und da ein reicher Mann ein Stückchen gekauft hat, gehört aller Wald dem Fürsten. Der Fürst läßt die Bäume pflanzen und pflegen und sorgt auch, daß du unangefochten durch den dichtesten Wald gehen kannst. Darum ist's auch Diebstahl und Sünde, wenn einer im Walde Holz haut, das ihm nicht vom Förster angewiesen ist. ■Wiederholungssragen. — Beschreiben! — 33. Die zwei Herzogthümer Anhalt, diezweifürsterr- thümer Lippe und das Fürstenthum Waldeck. <2z— 29.) Anhalt, ein größtenteils ebenes und fruchtbares Land, liegt zu Leiden Seiten der Elbe, von den preußischen Provinzen Sachsen und Brandenburg eingeschloffen. Es besteht aus zwei verschiedenen Herzogthümern, welche nach ihren Hauptstädten benannt werden: Anhalt-Dessau-Köthen und Anhalt-Bernburg. Sie enthalten zu- sammen nur etwa 48 Ouadratmeilen mit 159,000 (meist evange- lischen) Bewohnern. Dessau (14,000 Einw.) ist die größte Stadt der Anhaltischen Länder. In der Schloßkirche zu Dessau, welche Bildnisse der bedeutendsten Beförderer der Reformation enthält, pre- digte Luther häufig. Das herzogliche Schloß bewahrt Degen und Haesters' Lesebuch für Obcrkl. «vangel Volkssch 6

7. Geschichte des deutschen Volkes und Landes - S. 156

1869 - Hannover : Hahn
156 Franzosen räumten. Zwar mißlang Eugen's Zug nach Toulon (1707); aber' in demselben Jahre war mit Neapel und Sicilien ganz Italien in die Hände der Verbündeten gefallen. 4) Eugen und Marlborough, nun in den Niederlanden vereinigt, erfochten über neue französische Heere bei Duden arde an der Schelde (11.Juli 1708) gegen den Herzog von Bourgogne und Vendóme und bei Malplaquet (11. Sept. 1709) über Villars blutige Siege ungeachtet der tapfersten Gegenwehr der Franzosen. Die Eroberung von Lille, Mo ns und anderer fran- zösischer Grenzfestungen waren die Früchte dieser Siege. Frank- reich, auch durch die Folgen des äußerst harten Winters (1709) und durch Hungersnot!) gedrückt, schien ohne Mittel zu weiterm Widerstande und seine Grenze von dieser Seite den Verbündeten geöffnet. 5) In Spanien begann der Krieg seit 1704, wurde jedoch im Ganzen lässig geführt. Die Engländer eroberten das wichtige Gibraltar (4. Aug. 1704) und brachten den Erzherzog, der über England nach Portugal gekommen war, nach Catalonien, wo Barcelona eingenommen wurde (1705). Der Erzherzog wurde nun als Karl lü. in Catalonien, Valencia, Aragonien, Navarra anerkannt. Auch Madrid fiel in die Hände der Verbündeten (1706), ging aber wieder verloren, als der Marschall von Ber- wick mit einem französisch-castilischen Heere die Verbündeten bei Almanza (1707) geschlagen hatte. Zwar gewann Karl Iii. nach neuen Fortschritten nochmals Madrid (1710), mußte es jedoch bald wieder verlassen, als Vendóme den Heerbefehl in Spanien erhielt und durch einen Sieg bei Villaviciosa <10. Dec. 1710) das Schicksal dieses Landes entschied. Denn bald darauf ging Karl nach dem inzwischen unerwartet erfolgten Absterben seines Bruders, des Kaisers Joseph I., nach Deutschland zurück, und die Spanier traten nun entschieden auf Philipp's Seite. §. 79. Fortsetzung. Die Friedensschlüsse zu Utrecht und Rastatt. Iii. Von dem Tode Ioseph's I. bis auf die Friedens- schlüsse zu Utrecht und Rastatt, 1711—1714. 1) In Deutschland war Kaiser Joseph I. noch in der Blüthe der Kraft, erst 33 Jahre alt, an den Blattern gestorben (17. April 1711», und mit ihm manche Hoffnung des Reichs und seines Hauses. Da er keinen männlichen Nachkommen hinterließ, so folgte ihm sein um 7 Jahre jüngerer Bruder, als Kaiser Karl Vi. genannt, der letzte männliche Sprosse des habsburgischen Hanfes auf dem deutschen Throne. Seine Krönung geschah zu Frankfurt am 22. Dec. 1711.

8. Die Vaterländische Geschichte für Stadt- und Landschulen - S. 86

1877 - Langensalza : Greßler
86 vor Dänemarks Anmaßungen und trennte durch einen glorreichen Krieg Schleswig - Holstein für immer von Dänemark. (2. in Gründung des norddeutschen Bundes.) Um Preußen und Deutschland vor Gewaltthaten benachbarter Völker sicher zu stellen, gründete er den »Norddeutschen Bund« unter seiner eigenen Oberleitung, (3. in Befreiung vom Drucke Oestreichs) — befreite auch Deutschland durch einen blutigen Krieg vom Drucke Oestreichs, (4. in Befreiung vom französischen Ueber» muthe) — und durch einen gefahrvolleren vom französischen Uebermuthe. D. Als Kaiser. Mitten im feindlichen Lande suchten die deutschen Fürsten jetzt unsern König auf und boten ihm die Kais erwürbe an. Am 18. Januar 1871 proklamirte er in Versailles (Wersalj') öffentlich das beutsche Kaiserthum. 59. Der Feldzug gegen Dänemark. A. Veranlassung: l. Willkiirherrschast. Bereits im Jahre 1855 war eine Verfassung in Dänemark gegeben worben, die auch die Herzogtümer Schleswig - Holstein mit umfaßte, entgegen dem Lonboner Protokolle von 1852. Der Thronwechsel im Jahre 1863 brachte die Sache zur Reife. 1858 war bereits Bunbesexekution gegen Dänemark verfügt worben. 2. Wilhelms Ehrenwort. Da schrieen die Bewohner Schleswig - Holsteins unsern geliebten König um Hülfe an. Er gab ihnen fein Ehrenwort: »Kein Fuß breit deutscher Erbe soll mit Meinem Willen vom Vaterlanbe abgerissen werben!« Um beutsche Ehre und deutsches Recht zu beschützen, sanbte er im Verein mit Oestreich im

9. Preußisch-deutsche Geschichte vom Ende des Großen Krieges bis zum Beginne des Zwanzigsten Jahrhunderts - S. 471

1902 - Halle : Gesenius
— 471 — Grenze durch das Danewerk zwischen Eider und Schlei. Heinrich I. und Otto I. erneuerten die Mark und dehnten sie wieder über die Eider aus. Konrad H. trat das Land jenseits der Eider an Dänemark ab. Die Grafen von Holstein blieben seitdem Grenzgrafen. Die Dänen eroberten mehrmals Holstein (Zeit der Waldemare). Auf dem Wiener Kongreß wurden beide Herzogtümer an den König von Dänemark gegeben. Dieser wurde Mitglied des Deutschen Bundes. Auch Lauenburg erhielt er. Dies war ein niedersächsisches Land. Die Bevölkerung in Holstein war deutsch, in Schleswig ebenfalls zum größten Teile. Zusammenfassung. Ii. Stufe. 1. Die Zeit, in der Bismarck sich als großer Staatsmann zum Wohle Deutschlands erweisen sollte, rückte rasch heran. Es war die Befreiung Schleswig-Holsteins, die ihn zum berühmten Manne machte. Die Herzogtümer Schleswig und Holstein waren früher getrennt; ersteres war dänisch, letzteres deutsch gewesen. Die Eider bildete die Grenze. Mit der Zeit aber hatten die deutschen Grafen von Holstein das Herzogtum Schleswig als dänisches Lehn bekommen und nannten sich deshalb Herzoge von Schleswig-Holstein. Als der Herzogsstamm ausstarb, fiel das vereinigte Land (1460) an den jenem Haufe verwandten König von Dänemark. Dieser mußte aber schwören: 1. die beiden Länder nie zu trennen, 2. sie niemals mit Dänemark zu vereinigen und 3. nur die männliche Erbfolge gelten zu lasten. Bald darauf zweigte sich von dem Königsstamme ein Ast ab, dem ein Teil der Herzogtümer überwiesen wurde. Später verzweigte sich der Königsstamm abermals; die Verzweigungen gingen aber nach und nach wieder ein bis auf zwei: Schleswig-Holstein-Souderburg'-Augustenburg und Schleswig-Holstein - Sonderburg - Glücksburg.* Von diesen hatte nur erstere größere Besitzungen im Lande; die andere war dort fast besitzlos. Der Wiener Kongreß sprach beide Herzogtümer wiederum dem Könige von Dänemark allein zu und fügte noch das Ländchen Lauenburg hinzu. Holstein und Lauenburg wurden zum Deutschen Bunde gerechnet. Wiedergabe nach Kernfragen. — Erläuterungen. Erzähle! Überschrift: Die alten Herzogtümer Schleswig und Holstein unter dänischer Herrschast. Vertiefung. Die Verbindung beider Länder war eigentlich ein Unglück. Wenn sie nach der Bevölkerung getrennt gewesen wären, so würde das viel besser für sie gewesen sein. So wurden, wenn ein deutscher Fürst sie * Auf Holstein-Gottorp in Rußland und Oldenburg einzugehen würde zu weil führen und nur verwirren.

10. Deutsche Geschichte vom Ende des Großen Krieges bis zum Beginne des zwanzigsten Jahrhunderts - S. 48

1905 - Halle : Gesenius
unter wehender dreifarbiger Fahne (blau-weiß.rot) und unter dem Schlachtgesang der „Marseillaise" auf ihn los und schlugen ihn meist in die Flucht. Am Ober- und Mittelrhein, in Belgien. Nordspanien und Oberitalien sowie auf dem Meere entbrannte der Kampf. Das preußische Heer stand nach der Wiedereroberung von Mainz in der heutigen Rheinpfalz und schlug allein von allen den wütenden Ansturm der Revolutionsheere ab. Das geschah in den großen Schlachten bei Kaiserslautern. Aber die österreichischen und englischen Heere in Belgien wurden besiegt und gaben das ganze linke Rheinufer preis. Alles Land von der Nordsee bis zum Rheine wurde nun von den Franzosen eingenommen. Da wurde der König von Preußen des Krieges müde; er trennte sich von den Verbündeten und schloß den Frieden zu Basel, 1795. Schmählicherweise gestand er darin geheim den Franzosen den Besitz des linken Rheinusers zu. Er hatte damit sein Amt als Schützer des Reiches preisgegeben, und das Ansehen Preußens wurde schwer geschädigt. Die Heere der Franzosen drangen von 1795 bis 1797 mehrmals über den Rhein und einmal bis tief nach Franken und Schwaben hinein. Wohin sie kamen, pflanzten sie wohl ihre Freiheitsbäume und nannten die Leute Brüder; aber gleichzeitig ließen sie sich ungeheure Geldsummen bezahlen, Lebensmittel und andere Bedürfnisse liefern. Trotzdem raubten und plünderten sie dann noch obendrein. Anfangs hatten die Leute sie mit Begeisterung empfangen; jetzt verwünschten sie die Räuber und Peiniger und rächten sich an ihnen, wo sie konnten. Der Krieg am Rheine wogte hin und her; bald siegten die Franzosen, bald die Österreicher, bis endlich das linke Rheinufer von den Franzosen dauernd behauptet wurde. 15. Das neue französische Kaisertum. Napoleon Bonajiarte, der Sieger in Italien. Durch die französische Revolution waren viele der alten Grundsätze umgestoßen worden. So auch int Heeresdienste. Alle Adligen waren, wenn sie untauglich erschienen, aus den Offiziersstellen beseitigt worden. Dafür rückten Bürgerliche ein, begabte Leute, einerlei was sie vorher gewesen waren: Advokaten, Kaufleute, Stall-jungen u. a. Ein befähigter Unteroffizier konnte binnen kurzem Oberst, ja sogar General werden, wenn er nur zu siegen verstand. Wirklich wurden unter den neuen Männern große Feldherren gefunden; sie waren sämtlich jung, meist noch nicht dreißig Jahre alt. Einer aber sollte sie alle überragen und vor allem überleben. Als der Frühling von 1796 anbrach, übertrug die Regierung den Oberbesehl über die „Armee von Italien" dem siebenundzwanzigjahrigen General Napoleon Bonaparte. Der junge Feldherr fand ein Heer von zuchtlosen, verhungerten und zerlumpten Soldaten vor. Aber binnen kurzer Zeit hatte er die Ordnung hergestellt und hielt sie mit eiserner Gewalt aufrecht. Dann überschritt er mit feiner Armee die Alpen. Das österreichische .Heer wurde überall von ihm geschlagen. Stadt aus Stadt, Festung auf Festung fiel in seine Hand. Neue Armeen kamen aus Österreich; sie wurden besiegt. Oberitalien war erobert, und Bonaparte stand schon in Steiermark: da schloß -der deutsche Kaiser Franz 1797 den Frieden von Camposormio, in
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